Zuhause

Winterharte Palme für den Garten

  Lesezeit: 3 Minuten

Palmen erinnern an Urlaubsländer, an Sonne, Strand und mediterranem Klima. Eine Palme im heimischen Garten bringt dieses Lebensgefühl auch nach Deutschland. Doch welche Palme überleben den deutschen Winter im Freien? Ich stelle euch vier bekannte Arten vor.

Die meisten Palmen lieben warmes – aber nicht allzu heißes Klima. Der Sommer in Mitteleuropa ist meist nicht ideal, das heißt etwas zu wenig sonnig und etwas zu wenig warm. Für viele Palmen stellt das aber kein Problem dar, sie wachsen einfach etwas langsamer als zum Beispiel im Mittelmeerraum. Möchte man sich eine Palme in den heimischen Garten pflanzen, kommt es deshalb vor allem auf die Temperaturen im Winter an. Diese vier Palmenarten kommen dafür in Frage:

Zwerpalme (Chamaerops humilis)

Die Zwergpalme gehört wohl zu den bekanntesten Palmen. In südeuropäischen Ländern wie Spanien und Italien ist sie weit verbreitet und wächst dort oft auch wild. In privaten Gärten und Parks sieht man sie dort auch häufig. Nun kann es bekanntermaßen auch in Italien mal Minusgrade haben. Tatsächlich ist die Zwerpalme bis -10 Grad winterhart. Große und ältere Exemplare sind etwas weniger empfindlich. Allerdings überlebt die Zwergpalme mehrere Tage unter -10 Grad meistens nicht. Deshalb ist sie nur sehr bedingt für eine dauerhafte Bepflanzung in deutschen Gärten geeignet. Unter folgenden Bedingungen wäre es aber unter Umständen möglich:

  • In warmen Gegenden wie z.B. in der Nähe des Bodensees.
  • Geschützt in der Nähe einer Wärmequelle (z.B. Nahe am Haus, in einer Nische)
  • Winterfest eingepackt mit Schutzmatten und Luftpolsterfolie.
  • Vor Austrocknung schützen.

Trotz allem ist das Überleben im Winter nicht garantiert.

Hanfpalme (Trachycarpus fortunei)

Die (chinesische) Hanfpalme ist wohl die erste Empfehlung, wenn man eine winterharte Palme für den Garten sucht. Sie sieht der oben genannten Zwergpalme sehr ähnlich, hält aber deutlich niedrigere Temperaturen bis -17 Grad aus. Sie stammt ursprünlich aus dem asiatischen Hochgebirge bis zu 2500 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund ihrer Robustheit muss sie nicht zwingend im Kübel gehalten werden, sondern kann und sollte in die Erde gepflanzt werden. Jedoch bedarf es auch bei der Hanfpalme einiger Vorbereitung:

  • Der Standort sollte gut gewählt sein. Auch für die Hanfpalme gilt, dass ein geschützer Standort besser ist.
  • Vor Wintereinbruch sollte sie winterfest eingepackt werden.
  • Im Winter sollte sie vor Austrocknung geschützt werden. Lässt der Bodenfrost nach, sollte gewässert werden.

Vorsicht! Die Hanfpalme hat deutlich bessere Chancen den Winter zu überleben, wenn sie in den Boden gepflanzt wird. Denn im Kübel gefriert die Erde schneller. Der Wurzelballen darf nicht durchfrieren. Deshalb gilt: Wird die Hanfpalme im Kübel gehalten, sollte sie im Winter besser in’s Haus gebracht werden.

Übrigens: Wenn die Palme im Frühjahr braun wird und alle Blätter verliert, bedeutet das noch nicht zwangsläufig, dass sie den Winter nicht überlebt hat. Es besteht durchaus die Chance, dass sie aus dem Stamm (dem Herz) nochmal neu austreibt.

Marzari Palme (Nannorrhops ritchiana) und Nadelpalme (Rhapidophyllum hystix)

Marzari Palme und Nadelpalme sind zwei etwas weniger bekannte Palemarten, die höhen Minusgraden widerstehenn können. Ausgepflanzten Arten erreichen eine Frosthärte bis zu -25 Grad. Die Marzari Palme hat ihr Verbreitungsgebiet in Arabien und im nahen Osten. Die Nadelpalme ist hingegen in der südöstlichen USA beheimatet.

Beide Arten sind relativ schwer zu ziehen und wachsen sehr langsam. Deshalb sind sie nicht leicht zu bekommen und meist auch recht teuer.