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Warum Joggen nicht beim Abnehmen hilft

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In diesem Artikel erfährest du, warum sich Joggen nicht zum Abnhemen eignet und was viel besser hilft. Joggen gehört sicherlich zu den beliebtesten Sportarten. Einfach Laufschuhe an, T-Shirt und Sporthose anziehen – und schon kann’s losgehen. Einfacher geht es kaum. Joggen kann man dabei auf die verschiedensten Weisen, allein oder im Team, im Wald oder in der Stadt, mit Hund oder sogar mit Kinderwagen.

Aller Anfang ist schwer

Häufig läuft es dabei so ab: Der Anfang ist schwer, der Schweinhund riesig. Hat man aber die ersten Male hinter sich, dann stellt sich ein Gewöhnungseffekt ein. Es fällt plötzlich nicht mehr ganz so schwer wie am Anfang. Und wenn dann auch noch die ersten Pfunde purzeln, kann das sehr motivierend sein. Was sicherlich stimmt: Joggen ist vergleichsweise effizient. Es gibt wohl kaum eine anderee Sportart, bei der man so viel Energie verbrennen kann. Mit etwas Training kann schafft man eine ein oder vielleicht auch zwei Stunden.

Zu Beginn ist viel Willenskraft notwendig. Spielt sich aber erst einmal eine Regelmäßigkeit ein, machen viele Jogger die Erfahrung, dass die Dauer einer Stunde bzw. die Entfernung von rund 10km irgendwann kein großes Problem mehr darstellen. Wir wollen niemandem zu nahe treten, es gibt auch weniger sportliche Menschen, die relgelmäßg kürzere Strecken laufen. Dennoch gilt, wer genügend Willenskraft hat, wird sein regelmäßges Pensum finden.

Das Diät-Problem

Gleich vorneweg: Rund 95% aller Diäten funktionieren nur kurzfristig und enden im bekannten „Jojo-Effekt“. Das ist leider eine Tatsache – und leider gilt das auch für das Joggen. Aber halt: Hier geht es doch nicht um eine Diat, sondern um Sport! Bewegung hat doch gerade nichts mit Hungern oder Verzicht auf bestimmte Lebensmittel zu tun. Schauen wir uns deshalb die Abläufe im menschlichen Körper nach dem Joggen genauer an:

Durch das Joggen erhöhen wir unseren Energieverbrauch und somit auch unseren Energiebedarf. Diesen erhöhten Energiebedarf bemerken wir durch Hunger. Diese Erfahrung machen viele Jogger. Nach dem Laufen ist der Kohlenhydratspeicher leer und der Blutzuckerspiegel niedrig. Wenn man diesem Hunger nun standhält ist man auf Diät.

Lanfristiger vs. kurzfristiger Effekt

Kurzfristig verliren wir durch Joggen ein paar Kilos. Allerdings passiert dann Folgendes:

Wenn wir unserem Körper nicht die Energie zuführen, die er eigentlich bräuchte, werden die Reserven angezapft. Diese Reserven sind allerdings nicht sofort unsere Fettpölsterchen. Der Körper zehrt zunächst von  Muskeln, die nicht unbedingt benötigt werden, denn sie verbrauchen „unnötig“ viel Energie. Weniger Muskelmasse führt dann langfristig zu einem geringeren Energiebedarf. Wir müssten also noch weniger essen, um das Niveau der Energiezufur unter dem Energiebedarf zu halten.

Kurzfristig mag das funktionieren. Zu Beginn des regelmäßigen Joggens ist die Willenskraft und die Motivation hoch. Langfristig werden sich jedoch immer wieder Phasen einschleichen, in denen man weniger Zeit oder Lust zum Joggen hat oder in denen man aus verschiedenen Gründen mehr isst als der Körper verbrennt.

Joggen führt dazu, dass wir einen kurzfristig höheren Energieverbrauch mit einem langfristigem geringeren Energiebedarf bezahlen.

Sobald wir also unser Jogging-Pensum nicht mehr halten – und dazu kommt es in den allermeisten Fällen irgendwann – haben wir einen niedrigeren Energiebedarf als früher. Wenn wir dann genauso viel essen, nehmen wir zu und der bekannte JoJo Effekt setzt ein.

Fazit: Joggen hilft nicht beim Abnehmen

Energie, die wir beim Sport verbrauchen, möchte der Körper sofort zurückhaben. Wenn wir dem Hunger nachgeben, haben wir keinen Abnehm-Effekt, die Energiebilanz ist ein Nullsummenspiel. Geben wir dem Hunger hingegen nicht nach, stellt der Körper langfristig ein neues Gleichgewicht mit niedrigerem Energiebefarf her. Ausnahmsweise mal weniger Joggen oder ausnahmsweise mal mehr Essen, führt dann sofort wieder zu einer Gewichtszunahme und zum bekannten Jojo-Effekt.

Was hilft denn dann beim Abnehmen?

Wer den Artikel aufmerksam gelesen hat, wird vermutlich schon erahnen, was tatsächlich beim Abnehmen hilft. Es ist die Kombination aus Kraft- und Ausdauersport. Wichtig ist es unterschiedliche Muskeln zu beanspruchen. Statt immer dieselben (wenigen) Muskeln zu trainieren, die beim Joggen benötigt werden, ist es viel effizienter unterschiedliche Kraft- und Ausdauersportarten zu betreiben. Das klassische Muskelaufbautraining im Fitnessstudio eignet sich wunderbar als gute Ergänzung zum Joggen. Aber auch andere Ausdauersportarten wie Radfahren oder Bergwandern oder -steigen sind geeignet. Selbst das Joggen auf dem Laufband beansprucht andere Muskeln als das Joggen auf der Straße oder im Wald.

Joggen allein ist ineffizient. Man investierst viel Zeit für einen vergleichsweise kleinen Effekt. Joggen in Kombination mit unterschiedlichen Kraft- und Ausdauersportarten ist hingegen der Schlüssel zum Erfolg. Dann klappt es auch mit dem Abnehmen.